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Revolutionäre Jugend
 
   
Zhang Langlang
 
   
2   Ich und die Todeszelle
 
   
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[…] Unsere Verbrechen wurden in drei Schritten festgestellt:

1.         Öffentliche Bekanntmachung unserer Verbrechen. Sie diente dazu, die öffentliche Meinung zu formen. Meist wurden Etiketten wie „Landesverrat “ oder „Landfriedensbruch “ verwandt, die allgemeine Entrüstung erregen sollten, damit es heißen konnte: „Nur sein Tod befriedigt den Zorn des Volkes! “ Aus Unterhaltungen mit zwei französischen Gaststudenten wurde bei mir der „Verkauf wichtiger Informationen “ an ausländische Spione. Da ich an ein Studium in Frankreich gedacht hatte und, als ich festgenommen wurde, plante, nach Hongkong zu gehen, wurde Landesverrat festgestellt.

2.         Feststellung konkreter Verbrechenshandlungen. Das waren die Manifestationen der Verbrechen, z.B. schriftliche Äußerungen, die Höhere verletzten, oder die Beteiligung an Fällen, in denen Gebildete die Ordnung gestört hatten. Beim „dreifachen Schlag “ wurde das erheblich ausgeweitet. Beispielsweise war für Unmutsäußerungen über zentrale Führungspersönlichkeiten oder Bemerkungen über ihre Privatangelegenheiten kein materieller Beweis mehr erforderlich; es genügte, wenn mindestens zwei Zeugen bestätigten, dass der Täter so etwas gesagt hatte, um sein Verbrechen festzustellen. Mein Scherz, man könne in einem klassischen Gedicht von Herrn Mao Zedong die Zeile „In weiter Abenddämmerung sieh die kräft’ge Föhre ragen “ auch erotisch interpretieren, wurde zum „Verbrechen des bösartigen Angriffs auf eine zentrale Führungspersönlichkeit “.

3.         Tatsächliche Feststellung unserer Verbrechen. Mao Zedong hatte erklärt: „Nur sehr selten entspricht eine Strafe nicht dem Verbrechen. “ Auch während der extremen Rechtsunsicherheit des „dreifachen Schlags “ konnte die KP Gedankenverbrecher „zuverlässig, korrekt und gnadenlos “ erschießen. Wie sollten die Verbrechen aber „korrekt “ festgestellt werden? Das war vielen unklar.

Fairerweise muss man aber sagen, dass die KP sich damals nicht mehr so betrug wie Mao 1928 auf dem Jinggangberg; man war gereift. Sich Menschen einfach so als Zielscheiben schnappen? Nein, da tut man der KP Unrecht. In Peking zumindest ging man gewissenhaft vor.

In der Feststellung von Gedankenverbrechen hatten sie Erfahrung. Von daher gesehen haben sie mich auch nicht zu Unrecht festgenommen.

 
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