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Revolutionäre Jugend
 
   
Zhang Langlang
 
   
2   Ich und die Todeszelle
 
   
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Damals kam auch ich in die Todeszelle. Vielleicht weil ich ein geborener Witzemacher bin, vielleicht weil wir mal einen Poetensalon organisiert hatten, die „Sonnentruppe “. Ersteres war „Unruhe stiftendes Gerede “, letzteres eine „Unruhe stiftende Aktion “. Ersteres zielte auf „Redefreiheit “, letzteres auf „Vereinigungsfreiheit “

Ich beging diese Verbrechen, als ich zwischen 16 und 22 Jahren alt war. Ins Gefängnis kam ich mit 24, als Student der Zentralen Kunsthochschule. Damals war ich wirklich naiv, ich hielt diese zwei Freiheiten für in unserer Verfassung schwarz auf weiß garantierte „natürliche Menschenrechte “, die für uns zu erkämpfen Mao Zedong und andere ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten.

Woher sollte ich wissen, dass gerade diese zwei Punkte für die Machthaber die Grenze aller Nachgiebigkeit waren?

Es wäre schon sehr sonderbar gewesen, wenn ich nicht ins Loch gekommen wäre!

Dass ich später aus der Todeszelle lebend wieder herauskam, war erst recht ein Wunder. Ich glaubte nicht mehr, dass ich eine Chance hatte, da hat mich, als Vertreter der Armee, ein alter Offizier – Herr Li Zhen – in eine normale Gefängniszelle zurückverlegt. […]

Später habe ich gehört, dass Herr Li Zhen eben derjenige gewesen ist, der mit aller Macht den „dreifachen Schlag “ geführt hat und die Umstände genau kannte. Mitten im landesweiten Mordrausch soll Zhou Enlai plötzlich zu Li gesagt haben: „Wer hat dir eigentlich die absolute Macht über Leben und Tod verliehen? “ Angeblich deshalb ließ ab Mai 1970 das Morden allmählich nach. […]

 
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