OSTASIEN Verlag
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  Ulrich Unger
   

Ulrich Unger

   

Prof. Dr. Ulrich Unger (1930–2006) studierte in seiner Heimatstadt Leipzig Sinologie, daneben Japanologie, Indologie und Ägyptologie. 1956 promovierte er dort über das Thema "Die Negationen im Shï-king – Ein Beitrag zur Erforschung des vorklassischen Chinesisch" ab. 1958 verließ er die DDR und übersiedelte nach Freiburg im Breisgau, wo er am Orientalischen Seminar die Abteilung für Sinologie aufbaute. 1962 habilitierte er sich dort über das Thema "Prolegomena zur Datierung der West-Chou-Inschriften aufgrund formaler Kriterien".

1966 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor an die Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er in den nachfolgenden Jahrzehnten die Sinologie zu einem Zentrum für "Klassische chinesische Philologie und Altertumskunde" ausbaute und bis zu seinem Tod tätig war. In dieser Zeit entstand seine Einführung in das Klassische Chinesisch, der er auch ein entsprechendes Glossar nachfolgen ließ. Beide Werke, auch weitere Veröffentlichungen – so Grundbegriffe der chinesischen Philosophie und Abriß der Literatur des chinesischen Altertums – verfaßte er zunächst für die Studenten der Sinologie an seinem Seminar. Erst nach und nach, auch zögernd, veröffentlichte er sie in einem größeren Rahmen. Das gilt auch für seine vielbändige Grammatik des Klassischen Chinesisch, von der lediglich der ebenfalls grundlegende Band Rhetorik des Klassischen Chinesisch einem weiteren Publikum zugänglich wurde.

Auch die Fülle von Ungers Detailstudien zur Klassischen Chinesischen Altertumskunde, wie er seinen Forschungsbereich abgrenzte, blieb einem engeren Leserkreis vorbehalten. Er veröffentlichte sie vor allem in Festschriften, öfter für Kollegen aus anderen Fächern, oder gar nur in seinem privaten Newsletter Hao-ku, „Liebe zum Altertum“, den er an nur wenige ausgewählte Kollegen versandte. Viele erscheinen durch ihre philologische Methodik als vorbildlich, und dank seiner Darstellungsweise lesen sich manche spannend wie eine Detektivgeschichte.

 
   
   

Publikationen im Rahmen des OSTASIEN Verlags:

 
   
Abriß der Literatur des chinesischen Altertums: Prodesse aut delectare?.
     Herausgegeben zusammen mit Reinhard Emmerich.
     Gossenberg 2008 (Deutsche Ostasienstudien 1).

 
   
Kleine Schriften.
     Herausgegeben von Hans Stumpfeldt und Martin Hanke.
     Gossenberg 2009 (Deutsche Ostasienstudien 3).

 
   
   

Mehr über Ulrich Unger und sein wissenschaftliches Werk

 
   
"Sinologische Arbeiten: Schriften und Manuskripte", von Ulrich Unger, in: Und folge nun dem, was mein Herz begehrt: Festschrift für Ulrich Unger zum 70. Geburtstag (2002)  
   
"Zum Geleit" von Reinhard Emmerich zu: Und folge nun dem, was mein Herz begehrt: Festschrift für Ulrich Unger zum 70. Geburtstag (2002)  
   
"Ein großartiger Lehrer – Einige persönliche Erinnerungen an Ulrich Unger", Nachruf von Hans Stumpfeldt, in: Oriens Extremus 46 (2007)