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Abriß der Literatur des chinesischen Altertums: Prodesse aut delectare? |
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Deutsche Ostasienstudien 1 |
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Vorwort Der "Abriß der Literatur des chinesischen Altertums" ist eine Darstellung von den Anfängen bis zum Ende des Feudalzeitalters, das heißt: bis zum Ende der 3. Dynastie. Das Stichdatum ist das Jahr 221 v. Chr. Was in anderen Literaturgeschichten, welche die gesamte chinesische Literatur zum Gegenstand haben, nur einen Teil ausmacht, kann hier in größerer Ausführlichkeit abgehandelt werden. Das Buch geht auf eine Vorlesung zurück. Sie wurde zum ersten Mal gehalten im Wintersemester 1992/93 und damals, mit einigen Auslassungen, auf Tonband aufgezeichnet. Die Aufnahmen wurden später, im Hinblick auf die Wiederholung im Wintersemester 1997/98, transkribiert und leicht überarbeitet. In Gestalt eines Vorlesungsscriptums wurde der Text 1998 seminarintern zugänglich gemacht. Für die Neuvorlage wurde der sprachliche Duktus stärker auf die schriftliche Form hin ausgerichtet. Außerdem wurden Korrekturen und Ergänzungen vorgenommen. Das Buch wendet sich zwar nach wie vor an ein sinologisch engagiertes Publikum, aber nicht mehr ausschließlich an Studierende der Sinologie. Es steht zwar weiterhin im Rahmen einer Reihe von Lehrbüchern für die "Klassische" Sinologie, sollte aber in der gegenwärtigen Form auch für Vertreter von Nachbardisziplinen und für interessierte Laien ohne spezifische Vorkenntnisse verständlich sein. Neben dieser zusammenhängenden Darstellung der altchinesischen Literatur wurde 1997, ebenfalls seminarintern, ein Wörterbuch "Literatur des chinesischen Altertums" vorgelegt. Dieses ist ein Auszug aus einem "Sachwörterbuch des chinesischen Altertums" und stellt sich als solcher neben zwei weitere Auszüge aus demselben: "Bronze des chinesischen Altertums" (seminarintern Münster 1995) und "Grundbegriffe der altchinesischen Philosophie" (Darmstadt 2000). Zwei weitere Teile des "Sachwörterbuchs", ein allgemeiner und ein prosopographischer, stehen noch aus. Aus diesem Gesamtkonzept versteht sich, daß bestimmte Informationen ihrem Sachbereich zugeordnet bleiben mußten. Überschneidungen ergeben sich zwangsläufig, aber Wiederholungen sollten sich in engen Grenzen halten. Für das hier vorgelegte Buch bedeutet das weitgehend Verzicht auf Angaben zur Sekundärliteratur. Diese finden sich im Wörterbuch, dessen Buchpublikation in Vorbereitung ist. Hinweise im vorliegenden Buche beschränken sich auf solche Fälle, wo eine unmittelbare Auskunft erforderlich schien. Das Augenmerk der gegenwärtigen Darstellung ist vornehmlich auf die literarischen Formen der altchinesischen Literatur gerichtet. Die Reihenfolge der Behandlung ist deshalb nicht durchgehend chronologisch, sondern formengeschichtlich. Die Besprechung der einzelnen Werke wird denn auch im Zusammenhang mit den jeweils in ihnen repräsentierten Formen vorgenommen. Man erwarte also keine Fortschreitung nach Jahrhunderten (eine solche wäre auch sonst gar nicht möglich) und keine Reihung von Titeln. Neuanknüpfungen an bereits Besprochenes waren, der ursprünglichen Präsentation als Vorlesung entsprechend, intendiert. In der Neufassung sind einige in der Art von Rückverweisen beibehalten worden. Die 15 Kapitel, in denen das Material dargeboten wird, entsprechen im großen Ganzen noch den ursprünglichen Vorlesungsstunden, mit mancherlei thematischen Überschneidungen. Zur formalen Präsentation des Textes. Die Töne chinesischer Wörter sind durchweg angegeben. Bei Namen erscheinen sie nur dort, wo sie relevant, speziell auch: distinktiv sind. Chinesische Zeichen für Namen und Begriffe werden in der Regel nur bei der Ersterwähnung gegeben. Ist diese nur beiläufig, werden die Zeichen dort wiederholt, wo der Begriff thematisch wird. Die Beifügung ist grundsätzlich nicht zu entbehren, da die chinesischen Wörter in bloßer Umschrift - welcher Art auch immer - nicht eindeutig zu identifizieren sind. Es ist aber auch speziell an diejenigen gedacht, die mit der hier verwendeten Umschrift nicht vertraut sind. Bei Zitaten erscheint der chinesische Text nur dort, wo die Formulierung nur im Originalwortlaut wirklich zu würdigen ist. Die Übersetzungen der Zitate und der Leseproben sind die des Verfassers. - Bei Personennamen wurde so verfahren, daß Namenselemente, die selbst nicht den Charakter eines Namens haben, wie Geburtsrangbezeichnungen, grundsätzlich klein geschrieben werden, auch, entgegen der Üblichkeit, am Satzanfang. Es soll damit klargestellt werden, wie der Name sonst zu schreiben wäre. Inschriften werden im Vorgriff auf einen noch nicht publizierten Katalog nach dessen Akzessionsnummem zitiert. Der Katalog umfaßt drei Serien, die jeweils von Eins an durchgezählt werden. Eine Angabe wie U 1-129 bedeutet: nach dem Katalog des Verfassers die Nr. 129 der ersten Serie. Um die Inschriften auch ohne diese Nummern auffindbar zu machen, wird außerdem ihr Name angegeben. Für bestimmte Textstellen werden teils innere (nach der internen Einteilung), teils äußere Zitierungen (nach bestimmten gängigen Ausgaben) gegeben, teils beides zusammen. Soweit in der Reihe der Harvard-Konkordanzen erfaßt, haben diese den Vorrang. Die meisten übrigen Texte werden nach der Ausgabe in der Sammlung Chu-tsї tsih-ch'eng 諸子集成 [Zhuzi jicheng] zitiert. Um das gezielte Aufsuchen von Namen und Begriffen zu ermöglichen, wurde ein Index beigegeben. Dieser ist grundsätzlich nach dem deutschen Alphabet angeordnet. Eigensinnigkeiten des Computers wurden hingenommen. Die Transkription kann hier nicht erläutert werden. Es ist dasselbe System, welches auch in der "Einführung in das Klassische Chinesisch" verwendet ist. Die ausschließlich auf die praktischen Bedürfnisse des modernen Chinesisch zugeschnittene P'in-yin-Transkription halte ich für wissenschaftlich völlig ungeeignet; für den Laien ist sie irreführend.
Münster, im September 2005 |
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