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  Hadaa Sendoo
   
   

Hadaa Sendoo

 

Hadaa Sendoo (mongolisch Хадаа Сэндоо, chinesisch 森.哈达) wurde am 24. Oktober 1961 in Huhehot, der Hauptstadt der Inneren Mongolei, geboren. (Hadaa ist übrigens sein Hauptname, Sendoo ist nicht etwa sein Familienname, sondern weist lediglich auf die Abkunft von seinem Vater, der Sendoo hieß, also im Sinne von Hadaa, Sendoos Sohn.)

Sein Vater Sendoo war in Huhehot Direktor eines Theaters und Herausgeber einer Literaturzeitschrift, seine Mutter war Schauspielerin. Mit 14 Jahren, kurz vor Ende der Chinesischen „Kulturrevolution“ (1966–1976), entschied sich Hadaa – wie er betont, aus freien Stücken – die Stadt Huhehot zu verlassen und ins Grasland von Xilingol zu ziehen. Dort lebte er drei Jahre lang zusammen mit Nomaden. In seinem Vorwort zu dem 2017 im OSTASIEN Verlag erschienenen Band „Wenn ich sterbe, möchte ich träumen“ zitiert Andreas Weiland Hadaa mit den Worten:

„Ich arbeitete zusammen mit ihnen [= den Nomaden], und jeden Tag, sobald die Sonne aufging, genoss ich es, zu reiten und Pferde und Schafe zu jagen und sie einzufangen. Ich lebte ein Nomadenleben und war der Stadt überdrüssig. Jahr um Jahr, im Frühling, Sommer, Herbst und Winter, lernte ich – und klagte nie. Die Natur gab mir Geduld und einen von Liebe erfüllten Sinn. Im Sommer spürte ich den Nachtwind. Ich lernte, zusammen mit ihnen Volkslieder zu singen, und manchmal rezitierten die Hirten Epen. Heutzutage wird mir klar, dass sie die wahren natürlichen Dichter sind, und nicht ich.“ (Vorwort, S. XIV)

Nach seiner Rückkehr aus Xilingol 1980 lebte Hadaa zunächst mehrere Jahre im Ordos-Hochland, wo er eine Stelle in einer Erdbebenwarte annahm, die ihm, wie er schrieb, viel Zeit nebenher zum Lesen und Schreiben ließ. Danach kehrte er nach Huhehot, wo er sich an der Hochschule für Kunst einschrieb. In dieser Zeit begann Huhehot auch mit dem Schreiben von Gedichten. Seine erste Sammlung von Gedichten, die er noch auf Chinesisch schrieb, „Muge he yueguang“ (zu Deutsch „Hirtengesang und Mondschein“) wurde 1989 vom Verlag für Volksliteratur in Guangxi herausgegeben.

1991 zog Hadaa in die Äußere Mongolei und lebt seither in deren Hauptstadt Ulaan Baatar. Er lehrte mehrere Jahre an der dortigen Mongolian National University, bevor er 1999 zusammen mit Freunden die Kulturzeitschrift The World’s Mongolians initiierte, deren Herausgeber er wurde. 2006 begründete Hadaa den Almanac of International Poetry, ein Jahrbuch, das er ebenfalls als Herausgeber betreut. Im Sommer 1999 organisierte er zusammen mit dem mongolischen Dichter S. Tserendorj das erste asiatische Poesie-Festival in Ulan Bator. Hadaa Sendoo erhielt zahlreiche Literaturpreise, darunter den „Best Book of Poetry Award of the International Writers’ Association“ und wurde von zahlreichen Organen zu einem der wichtigsten Dichter der Weltpoesie gekürt.

 

Publikationen im Rahmen des OSTASIEN Verlags:

 
   
Wenn ich sterbe, werde ich träumen
     Gossenberg 2017 (Reihe Gelbe Erde 38).
 
Hirtenlieder und Mondschein
     Gossenberg 2020 [erscheint am 30. Mai] (Reihe Gelbe Erde 48).