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Guo Moruo 郭沫若:
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Reihe Phönixfeder 64 |
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Guo Moruo (1892–1978), der sowohl als Schriftsteller und Dichter wie auch in der Politik große Erfolge für sich verbuchen konnte, spiegelt in seinem Leben und in seinem Werk eine Phase des Umbruchs wider. In einer Kaufmanns- und Großgrundbesitzerfamilie geboren, genoss Guo zunächst eine klassische Ausbildung, ging sodann zum Studium nach Japan, kehrte nach Ausbruch des japanisch-chinesischen Kriegs 1937 nach China zurück und schloss sich schon vor Gründung der Volksrepublik China kommunistischen Verbänden an. Danach gelangte er in hohe politische Ämter, wurde zeitweise Stellvertretender Ministerpräsident und später Vorsitzender des chinesischen Schriftstellerverbands. Die zahlreichen Wendungen und Brechungen seines Lebens finden sich u.a. in seinem umfangreichen biographischen Werk, zu dem auch die von Guo 1929 in einer literarischen Zeitschrift erstmals publizierte und seit den frühen 1930er Jahren mehrfach in Buchform aufgelegte Erzählung „Heimao“ gehört, von Frühauf mit „Die Katze im Sack“ übersetzt. Darin schildert Guo, wie seine Eltern während seiner Abwesenheit und ohne ihn in ihre Pläne einzubeziehen, eine Braut für ihn auswählen, die ihm als hübsch, gebildet und mit ungebundenen Füßen beschrieben wird. Doch zu seinem Schrecken stellt sich nach der Hochzeit heraus, dass nichts davon der Wahrheit entspricht. Er lässt die Hochzeit gleichsam apathisch über sich ergehen und zieht unmittelbar danach auf einem Schiff in die Ferne, ohne die Ehe mit seiner Angetrauten jemals vollzogen zu haben. Manfred W. Frühauf, der als Sinologe über 30 Jahre das LSI-Sinicum an der Ruhr-Universität Bochum leitete, legt hier eine zweisprachige Ausgabe der Originalausgabe von „Heimao“ aus der Republikzeit vor. In umfangreichen Anmerkungen erklärt er nicht nur Besonderheiten dieses Textes, sondern weist auch auf signifikante Unterschiede zu späteren Ausgaben hin, insbesondere zu der 1958 erschienenen Ausgabe in der in der VR China im Rahmen der vom Verlag für Volksliteratur herausgegebenen Sammlung seiner Schriften, bei der teilweise massive Änderungen – sowohl Kürzungen als auch Erweiterungen – vorgenommen wurden. Abgerundet wird die Übersetzung durch eine Analyse von Guo Moruos Rolle als Literat und Politiker in einer Zeit des Umbruchs. |
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