Reihe Gelbe Erde 6
OSTASIEN Verlag
Paperback (23,0 x 15,0 cm), iv + 93 Seiten, mit 38 farbigen Abbildungen und einer Karte
2020. € 19,80.
ISBN-13: 978-3-935664-45-5 (978-3940527455, 9783940527455) ISBN-10: 3-940527-45-9 (3940527459)
Vertrieb: CHINA Buchservice / Bestellen |
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Chinas Große Mauer kennt jeder – oder? Aber fast hundert Prozent aller Fotos, die man sieht, zeigen sie in der Umgebung von Peking oder (zu einem sehr geringen Teil) an ihrem Ost- und ihrem Westende. Warum sieht man nie etwas vom etliche tausend Kilometer langen Rest? Das war eine der Fragen, die der Sinologe und Chinapublizist Dr. Hans-Wilm Schütte lösen wollte, als er sich auf eine Recherchereise begab, um mehr über Chinas Grenzmauern herauszufinden. Ein weiteres Rätsel: Wo eigentlich verläuft sie? Man sieht sie zwar als Zickzacklinie auf jeder Chinakarte, aber warum war dann nirgends eine genaue Längenangabe für das Bauwerk zu finden? Hätte man es anständig kartografiert, müsste doch eine Zahl dazu geben! Eins aber wusste Schütte schon:
Es gibt mehr als eine Große Mauer. Etliche Reiche und Dynastien bauten ihre eigene, je nach Grenzverlauf, und darüber war noch viel weniger bekannt als über die letzte, die man bei Peking sieht. Als Schütte den Auftrag erhielt, für einen deutschen Verlag einen Bild-Text-Band über „Chinas Große Mauer“ zu erstellen, war dies der ersehnte Anlass, den Fragen auf den Grund zu gehen.
Im Mai 2001 ging es los. Die Reise an viele auch für Chinesen unbekannte Orte führte per Taxi, Privat-Pkw, Überlandbus und Eisenbahn mehr als 5100 Kilometer über Land – von der kieselübersäten Gobi durch Oasen zur mongolischen Steppe, weiter durchs Lössland und Peking bis ans Meer. Mit dabei waren Gespräche mit Archäologen, Literaturrecherchen, kuriose Abenteuer und Begegnungen mit wunderbaren Menschen, manchmal an Orten, an die nie ein Tourist kommt.
Das ausführliche Reisetagebuch bringt alle Aspekte einer Fahrt zusammen, deren Hauptaspekt das Entdeckervergnügen ist, bei dem man jeden Abend schon den Abenteuern des nächsten Tages entgegenfiebert. Locker geschrieben mit der Sympathie des Chinakenners für den Gegenstand seiner vielfältigen Interessen, aber doch klar in der Sache, bietet das Tagebuch eine unterhaltsame Lektüre – und immer wieder auch Spannung sowie Einsichten in eine Form des Reisens, die heute im Zeitalter der Autobahnen und der Superexpresszüge weitestgehend schon wieder Geschichte ist.
Dr. Hans-Wilm Schütte, Jahrgang 1948, studierte Sinologie in Hamburg, Hongkong und Taipei und lehrte an den Universitäten Hamburg und Marburg sowie an der Hochschule Bremen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind neuere Sozialgeschichte Chinas und Wissenschaftsgeschichte. Als freiberuflicher Publizist und Verfasser mehrerer Chinareiseführer (u.a. für die Reihen Marco Polo und Baedeker) zählt er zu den meistgelesenen deutschen Chinaautoren.
Beim Ostasien Verlag erschien von ihm bereits: Wie weit kam Marco Polo? (2008), Literarische Streifzüge durch Peking (2016), Der Hamburger Yu-Garten und China unter der Lupe: Reportagen aus einer modernen Provinz (beide 2017). |
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