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Rückblicke zum Großen Kantō-Erdbeben von 1923: |
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Harald Meyer und Reinhard Zöllner (Hg.), unter Mitwirkung von Daniel Gerichhausen, Hendrik Groth und Paul Schoppe |
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ORIENTIERUNGEN, Themenband 2023
OSTASIEN Verlag, Gossenberg Softcover (21,0 x 14,7 cm), vi + 241 Seiten
ISBN-13: 978-3-911262-05-7 (978-3911262057, 9783911262057) ISBN-10: 3-911262-05-1 (3911262051)2024. € 29,80 Vertrieb: CHINA Buchservice / Bestellen |
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Am 1. September 1923 ereignete sich in Japan das Große Kantō-Erdbeben, das in weiten Bereichen der Großstädte Tōkyō und Yokohama umfassende Schäden anrichtete und über 100.000 Todesopfer forderte. Unmittelbar nach den ersten Erschütterungen entstanden zudem vielerorts Brände, wodurch ein Großteil Tōkyōs zerstört wurde und die Katastrophe historische Dimensionen annahm. Infolgedessen sahen sich viele namhafte Intellektuelle dazu verpflichtet, ihre Eindrücke für die allgemeine Öffentlichkeit festzuhalten, sodass der heutigen Nachwelt aufschlussreiche Quellen zur Verfügung stehen. Dieser Band eines japanologischen Teams der Universität Bonn präsentiert hundert Jahre danach nebst einigen historischen Rückblicken mehrere bislang nicht auf Deutsch zugängliche Zeugnisse von Größen wie Tayama Katai (1872–1930), Yosano Akiko (1878–1942), Miyamoto Yuriko (1899–1951), Takehisa Yumeji (1884–1934) und Watsuji Tetsurō (1889–1960). Ergänzt werden sie durch eine Auswahl repräsentativer Fotografien, während zwei annotierte Bibliografien den gegenwärtigen literaturwissenschaftlichen und historischen Forschungsstand überblicken. Die so erschlossenen Perspektiven auf die Katastrophe gewähren in ihrer Diversität Einblicke in die damaligen Ereignisse und zeigen zugleich Bewältigungsstrategien auf, deren kritische Beleuchtung von zeitlosem Interesse ist. ´´ |
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Inhalt | |
Vorwort (Harald Meyer) [PDF] | |
Reinhard Zöllner |
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Harald Meyer Takehisa Yumeji (1884–1934) und seine „Bildwahrheiten zur Tokyoter Katastrophe“ |
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Harald Meyer „Das Leid Tokyos, wo ich geboren war“: Kommentare der politischen Autorin Miyamoto Yuriko (1899–1951) |
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Daniel Gerichhausen „Die Stadt liegt in Ruinen!“: Auszüge aus Tayama Katais Tōkyō shinsaiki (Aufzeichnungen zur Erdbebenkatastrophe von Tōkyō) |
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Martin Thomas Dichten über das Unbeschreibbare: Nagata Seirans „Aufzeichnungen über die Erdbebenkatastrophe“ (1924) |
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Julia Marija Sugawara „Und auch der Mond schien inmitten der Gefahr bereits geflohen“: Textuelle Emotionen in einigen Tanka zum Großen Kantō-Erdbeben von Yosano Akiko |
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Paul Schoppe Übersetzungen aus dem „Tagebuch der Erdbebenkatastrophe“ (Shinsai nisshi) des Historikers Kita Sadakichi (1871–1939) |
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Daniel Gerichhausen, Itō Tomohide und Yukawa Shirō Das Große Kantō-Erdbeben in Friedrich Max Trautz’ Biografie |
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Michael Albert Zwischen Diplomatie und Weltrevolution: Der „Lenin“-Zwischenfall als Spiegel der frühen japanisch-sowjetischen Beziehungen |
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Hendrik Groth „Der Wiederaufbau allein führt zu nichts“: Watsuji Tetsurō (1889–1960) und seine „Eindrücke zur Katastrophe“ |
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Harald Meyer Anmerkungen zu Yoshimura Akira (1927–2006): Kantō dai-shinsai („Das Große Kantō-Erdbeben“, 1973) |
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Hendrik Groth Schriftstellerische Auseinandersetzungen mit dem Großen Kantō-Erdbeben: Eine annotierte Bibliografie der Forschungsliteratur |
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Paul Schoppe Rückblicke zum Großen Kantō-Erdbeben: Annotierte Bibliografie einer Auswahl historischer Darstellungen |
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Fotostrecke: Wahrzeichen von Tōkyō und Kamakura vor und nach dem Großen Kantō-Erdbeben | |
Paul Schoppe Fotostrecke: Das Große Kantō-Erdbeben in der Metropole Tōkyō |
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Hendrik Groth Fotostrecke: Das Große Kantō-Erdbeben in den Präfekturen Kanagawa und Shizuoka |
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Bildnachweise zu den drei Fotostrecken | |
Autoren | |
Vorwort |
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Der vorliegende Themenband der orientierungen zu historischen Quellen sowie literarischen Texten über das Große Kantō-Erdbeben, das sich am 1. September 2023 zum hundertsten Mal jährte, geht auf die Vernissage sowie Finissage zu einer von Studierenden der Japanologie an der Universität Bonn gestalteten Poster-Ausstellung mit dem Titel „Tokio in Flammen“: Deutsche und japanische Reaktionen auf das Kantō-Erdbeben 1923 zurück, die vom 1. bis zum 20. September 2023 am Japanischen Kulturinstitut (JKI) der Japan Foundation in Köln gezeigt wurde. Ausstellung und Vernissage thematisierten beinah ausschließlich historische Aspekte jener Erdbebenkatastrophe apokalyptischen Ausmaßes für die Metropolregion Tokyo-Yokohama, so dass unmittelbar im Vorfeld das Direktorium des Kulturinstituts mit dem Wunsch an uns herantrat, auch noch auf literarische Adaptationen und Aufarbeitungsversuche oder persönliche Rückblicke einzugehen. Allerdings stand anfangs noch gar nicht fest, ob hierzu, abgesehen von Yoshimura Akiras allbekanntem Bestseller aus dem Jahre 1973, überhaupt nennenswerte Texte in allerkürzester Zeit ausfindig zu machen sind. Die Herausgabe dieses Bandes beantwortet diese Frage aber bereits recht eindeutig, wobei lediglich eine eher zufällige Auswahl aus der Ferne getroffen werden konnte. Zwei dem Band hinzugefügte annotierte Bibliografien, die keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit erheben, mögen die Vielfalt von historischen Darstellungen, literarischen Reaktionen sowie deren literaturwissenschaftliche Erfassung in Japan vor Augen führen. Freilich hätten weiterführende Recherchen, insbesondere vor Ort in japanischen Archiven und Bibliotheken, weiteres Material zu Tage gefördert, doch wäre dadurch der Erinnerungstermin „1. September 1923 – 100 Jahre danach“ in immer größere zeitliche Entfernung gerückt. |