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Papageien am chinesischen Kaiserhof und ihre Darstellung in Japan und Europa: |
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Albert König und Hartmut Walravens Deutsche Ostasienstudien 49 |
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Papageien waren und sind beim Publikum sehr beliebt – ihr häufig farbiges Federkleid und ihre Sprachfertigkeit heben sie aus ihren Artgenossen heraus.
So ist es nicht verwunderlich, dass nicht nur Herrscher und Potentaten wie auch wohlhabende Bürger in Europa sich Papageien hielten, sondern auch der Kaiser von China, seine höchsten Beamten
und reiche Kaufleute solche Vögel besaßen und schätzten. Die Kaiser waren dem exotischen Geschmack besonders aufgeschlossen und richteten sich in ihren Palästen Manegen ein,
insbesondere im Alten Sommerpalast (Yuanmingyuan), wo der Qianlong Kaiser eigens eine Voliere im europäischen Stil erbauen ließ. Die Neigung der Kaiser ging über das bloße Anschauen in den Käfigen hinaus, sie wollten auch Näheres wissen, und so gab der Kangxi-Kaiser (reg. 1662–1722) ein umfassendes, von den ersten Hofmalern illustriertes Vogel-Handbuch in Auftrag, mit 360 Vogelarten aus dem In- und Ausland, zumeist nach der Natur gemalt und von Fachleuten beschrieben. Auszüge daraus gelangten bis nach Japan, und der ebenfalls kunstbeflissene Qianlong-Kaiser (reg. 1735–1796) ließ eine neue Fassung mit mandschurischem Text, der Muttersprache seiner Familie anfertigen. In diesen meisterhaft gemalten, von westlichen Maltechniken beeinflussten Alben waren auch 21 Arten von Papageien vertreten, die offenbar sehr geschätzt waren. Die vorliegende Darstellung reproduziert die farbigen Tafeln aus den erst seit etwa zwanzig Jahren in den Palastmuseen in Taipei und Peking wiederentdeckten Alben samt den Beschreibungen und stellt ihnen vergleichbare Bilder aus Japan, Süd- und Südostasien und vor allem Europa gegenüber, so dass sich eine spannende Kulturgeschichte ergibt. Es mag überraschen, dass in manchen ornithologischen Einzelfragen die chinesischen Vogelkenner den europäischen voraus waren. Die Einleitung behandelt die Geschichte dieser einzigartigen Alben, ein Anhang geht auf die Chronologie der Papageienkenntnis ein und zieht eine Parallele zwischen dem Papageienhaus des Prinzen Eugen im Wiener Belvedere und den Papageien in den Volieren des Qianlong-Kaisers. Mit ausführlicher Bibliographie sowie Register. Das Buch hat wissenschaftlichen Anspruch, aber man muss nicht Wissenschaftler sein, um sich mit den gefiederten kaiserlichen Hausgenossen anzufreunden. Albert König, Ph.D. (Cornell University), außerordentlicher Professor, lehrte bis zum Eintritt in den Ruhestand Umwelttechnik an der University of Hong Kong und wird seither als adjunct professor geführt. Sein Interesse gilt insbesondere dem Transfer westlicher Wasser-technologie nach China und anderen kulturhistorischen Themen mit Ostasienbezug. Hartmut Walravens, Dr. habil., bis zum Eintritt in den Ruhestand Ltd. Bibliotheksdirektor an der Staatsbibliothek zu Berlin. Er interessiert sich für das kaiserliche China im 18. Jh., Bibliographie, Geschichte der Orientalistik sowie Geschichte der Naturwissenschaften. |
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