Feng Liang (geb. 1963) empfindet sich selbst als „Grenzgängerin“. zwischen den Kulturen. Die ersten 17 Jahre ihres Lebens verbrachte sie im Liangshan, dem traditionellen Lebensraum der Nuosu-Yi, wo sie auch geboren ist. Da sie schon früh Interesse am Schreiben entwickelte, entschied sie sich dafür, an der Hochschule chinesische Sprache und Literatur zu studieren. Nach Abschluss ihres Studiums verließ sie Peking und reiste nach Tibet, wo sie 13 Jahre lang (von 1984–1997) lebte und arbeitete. Im Jahr 1998 kehrte sie mit ihrer Familie nach Peking zurück.
Seit 1984 ist Feng Liang hauptberuflich als Verlegerin tätig und war bei verschiedenen Verlagen in Lhasa und Beijing beschäftigt. Ihr Arbeitsschwerpunkt besteht darin, Bücher über die Kultur und Geschichte der Minderheitenvölker Chinas redaktionell zu betreuen und zu publizieren. 2007 wurde ihr die Position der Stellvertretenden Chefredakteurin des China-Tibetologie-Verlags (Zhongguo zangxue chubanshe) übertragen, die sie bis heute innehat.
Literarisches Schreiben ist für Feng Liang stets eine Freizeitbeschäftigung, doch bringt sie ihr unter Spezialisten Anerkennung und Ruhm. Sie ist auch Mitglied im chinesischen Schriftstellerverband. In der Mitte der 1980er Jahre begann sie literarische Werke zu publizieren, wobei ihr Name schnell in führenden literarischen Zeitschriften zu finden war. Neben dem im OSTASIEN Verlag in deutscher Übersetzung vorgelegten Essayband Halb Yi, halb Han-Chinesin hat Feng Liang auch Kurzgeschichten und Romane, die vom Leben in Tibet handeln, veröffentlicht. Ihr jüngster Roman, den sie gerade in China vorgelegt hat, befasst sich vor allem mit den großen gesellschaftlichen Umwälzungen, die sich seit 1956 im Liangshan-Gebiet vollziehen. |
|