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FENG Li – Veranstaltungen im Rahmen der Frankfurter Buchmesse |
FENG Li 冯丽 |
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Feng Li (*1963 in Shenyang, Provinz Liaoning, VR China) arbeitete nach Abschluss ihres Studiums der Literaturwissenschaft 1985 einige Jahre als Jornalistin bei der "Lhasa-Abendzeitung" (Lasa wanbao 拉萨晚报) in Tibet. 1990 kehrte sie in ihre Heimatstadt Shenyang zurück, wo sie ihr Geld an einem Kulturinstitut verdiente und nebenbei Theatertheorie studierte. 1998 ging sie nach Peking, wo sie an einem Kunstverlag als Lektorin tätig war. 2004 kehrte sie wieder nach Shenyang zurück, wo sie bis heute eine Professur für Literaturwissenschaft am Lu Xun-Institut für Bildende Kunst (Lu Xun meishu xueyuan 鲁迅美术学院) innehat. Schon während ihres Studiums war Feng Li schriftstellerisch tätig. 1987 publizierte sie in der renommierten, von dem Schriftsteller Ba Jin gegründeten Literaturzeitschrift Shouhuo 收获 [Harvest] ihre erste Kurzgeschichte unter dem Titel, "Quan shijie dou basui" ["Alle Welt ist acht Jahre alt"], die einige Beachtung fand. Danach veröffentlichte sie mehrere Sammlungen mit Kurzgeschichten, darunter Chumai yangguang ["Sonnenschein im Ausverkauf"], Quan shiji dou basui [Alle Welt ist acht Jahre alt] sowie Weixian de richang shenghuo [Gefährliches Alltagsleben]). Ihr literarisches Schaffen hat ihr früh den Ruf eingetragen, zu den jungen Avantgarde-Schriftstellern in der VR China zu gehören. Anfang der 90er Jahre unterbrach sie dann aufgrund persönlicher Lebensumstände ihre schriftstellerische Karriere. Seit Ende der 90er Jahre schrieb Feng Li mehrere Romane, die in China auf die Bestseller-Listen kamen, darunter Kewang jiqing ["Durst nach Leidenschaft"], Biru nüren ["Frauen zum Beispiel"] und Aiqing juhao ["Das Ende der Liebe"]. Sie alle kreisen um das Thema Gefühle und deren Veränderungen. Besonderes Gewicht legte sie in diesen Werken auf die Frage, wie sich Menschen verhalten, die traumatische Verwundungen erlitten haben. Außerdem schrieb sie den satirischen Roman Suowei xiansheng ["Ein vermeintlicher Herr"], in dem sie das Innenleben eines kleinen Beamten schildert, der aus seiner äußeren Welt ausbricht und schließlich den Aufbruch in etwas Neues wagt, wodurch sein Dasein wieder einen Sinn bekommt. 2004 wurde in China die Erzählung Buxiang zhangda ["Ich will nicht erwachsen werden"; Titel der deutschen Übersetzung: "Der Duft der Kindheit"], die sie persönlich für ihr wichtigstes Werk hält. In diesem aus 32 "Gesängen" bestehenden Zyklus schildert sie Erinnerungen aus der Zeit ihrer Kindheit, mit denen sie einerseits das Glückhafte des Kindseins beschwört, andererseits die Wehmut einer Erwachsenen beschreibt, die sich unendlich nach einer Kindheit sehnt, die für sie niemals wiederkehren wird. 2007 veröfffentlichte Feng Li die Monographie Antonioni caixiang ["Mutmaßungen über Antonioni"], in der sie sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem italienischen Filmregisseur Michelangelo Antonioni (1912–2007) auseinandersetzt. Den Ausgangspunkt ihres Buches bildet dabei die Hochachtung eines Künstlers für das Werk eines anderen Künstlers. Als die beiden Leitlinien ihres literarischen Schaffens bezeichnet Feng Li einerseits die Aufrichtigkeit und anderseits die Wandlungsfähigkeit. Ihrer Ansicht nach gibt es da, wo kein Wandel ist, für einen Schriftsteller keinen Grund mehr, mit dem Schreiben weiterzumachen. Das von der Autorin gewählte Pseudonym Pipi 皮皮 (Pippi) ist inspiriert durch ihre Zuneigung zu dem Kinderbuch "Pippi
Langstrumpf" der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren. Dass sie diesen Namen als ihr Pseudonym gewählt hat, hat vielleicht
auch damit zu tun, dass sie sich etwas von dem Mut dieser Pippi zu eigen machen wollte. Auswahl aus den von Feng Li 冯丽 (alias: Pipi 皮皮) publizierten Werken: • Kewang jqing 渴望激情 ["Durst nach Leidenschaft"] (Roman); erschienen 1997
bei Chunfeng wenyi chubanshe. Neben dem Schreiben eigener Werke hat sich Feng Li auch als Übersetzerin von Büchern aus dem Deutschen
ins Chinesische hervorgetan. Von Janosch, den sie als einen Seelenverwandten von sich bezeichnet, hat sie vier Kinderbücher übertragen:
"Oh, wie schön ist Panama", "Post für den Tiger", "Tiger und Bär im Straßenverkehr" und
"Ich mache dich gesund". |
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