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Chinesische Gegenwartsliteratur:
Zwischen Plagiat und Markt?

   

Marc Hermann und Wolfgang Kubin (Hg.)

 
   
   

ORIENTIERUNGEN [21. Jg.], Themenheft 2009
edition global, München
Paperback (21,0 x 14,7 cm), ii + 160 Seiten
2009. € 15,00
ISBN-13: 978-3-946114-08-6 (9783946114086) ISBN-10: 3-946114-08-3 (3946114083) [alt: ISBN-13: 978-3-922667-12-4 (9783922667124) ISBN-10: 3-922667-12-0 (3922667120)]
Vertrieb: CHINA Buchservice / Bestellen

 
   

Es ist an der Zeit, einen kritischen, wissenschaftlich fundierten Blick auf die chinesische Gegenwartsliteratur zu werfen. Wie kommt es, dass so viele seichte, kitschige und endlos langweilige Romane aus China übersetzt und veröffentlicht werden?

Wolfgang Kubin geht mit der chinesischen Prosaliteratur hart ins Gericht: Er bezeichnet die Autoren als „verliebte Eunuchen“, denen es an Sprachkraft fehle. Mit ihren zur bloßen Unterhaltung geschriebenen Geschichten biederten sie sich dem Markt an. Thomas Zimmer nimmt die allgegenwärtige Kommerzialisierung in den Blick. „Wie viel Freiheit braucht die Literatur?“, fragt er und kommt dabei zu demselben Schluss wie die große alte Dame der chinesischen Literatur, Zhang Jie: Die Freiheit, auf die es ankommt, ist eine innere Freiheit, die sich in der Bereitschaft äußert, gegen die Kommerzialisierung anzuschwimmen, hin zu einer tieferen Geistigkeit, die sich von der dominierenden Fastfoodkultur absetzt. Zimmer macht zudem die Hintergründe dieses Problems deutlich, die Eigenheiten des chinesischen Literaturbetriebs, vor allem aber den „Fluch des Realismus“. In einem zweiten Beitrag befasst sich Zimmer mit der Literatur der jungen, in den 1980er Jahren geborenen Autoren. Literarästhetisch mag die junge Literatur bislang wenig ergiebig sein, literatursoziologisch ist sie umso spannender.

Das gilt erst recht für Lena Henningsens Beitrag, in dem sie dem verbreiteten Phänomen von Plagiat und Imitat auf dem chinesischen Buchmarkt nachgeht. Welche Haltung nehmen Staat und Autoren, gerade auch die jungen, dazu ein? Anne Xu und Shelley W. Chan stellen die Bücher der renommierten Romanciers Mo Yan (Der Überdruss) und Yu Hua (Brüder) vor, der ausführliche Rezensionsteil Bücher, die meist noch unübersetzt sind. Hier entsteht ein vielschichtiges Bild der chinesischen Gegenwartsliteratur, das zeigt: Es gibt noch manches zu entdecken.

(Themenheft 2009 der Zeitschrift ORIENTIERUNGEN: Zeitschrift zur Kultur Asiens, hrsg. von Berthold Damshäuser und Wolfgang Kubin, Universität Bonn)

 
   
Inhalt  
   
Marc Hermann
   Vorwort [1-8]
 
   
Wolfgang Kubin
   The Importance of Language or, What Does Native Language Have To Do With World Literature? [9-16]
 
Thomas Zimmer
   Die chinesische Gegenwartsliteratur: Tendenzen und Probleme. Zum Stand der Dinge [17-28]
 
Zhang Jie 张洁 (*1937), aus dem Chinesischen übersetzt von Marc Hermann
    Freiheit (Ziyou 自由, 2008) [29-33]
 
Lena Henningsen
   Reich der Fälscher – oder Land der Kreativen? Der chinesische Buchmarkt und (globale) Phänomene der Kreativität [34-58]
 
Thomas Zimmer
   Zwischen Buch und Internet: Die Literatur aus der Generation der 80er [59-94]
 
Shelley Wing Chan [Chen Ying 陳穎] (*1962)
   Notes on Mo Yan’s Life and Death Are Wearing Me Out [Mo Yan 莫言 (*1955), Shengsi pilao 生死疲劳] [95-105]
 
Anne Xu-Cobb
   The Plebeian Artist, or the Transcendental Storyteller. Some Thoughts on Yu Hua’s Brothers [Yu Hua 余华 (*1960), Xiongdi 兄弟] [106-113]
 
   
Rezensionen  
   
[Für eine detaillierte Auflistung der insgesamt 19 Rezensionen siehe die beigefügte PDF-Datei.] [114-160]