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Inhaltsverzeichnis, Vorbemerkung, Einführung,
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Geschichtsschreibung im Spannungsfeld zwischen Zentrale und Region am Beispiel der Jin-Zeit (265-420)

   

Martin Hanke

 
   

Hamburger Sinologische Schriften 6
Hamburger Sinologische Gesellschaft
Softcover, 370 Seiten

2002. Format: 14,8 x 21,0 cm. € 37,40
ISBN-13: 978-3-935664-05-9 (9783935664059) ISBN-10: 3-935664-05-2 (3935664052)

2023. unveränderter Nachdruck von 2002 in größerem Format: 17,6 x 25,0. € 44,80
ISBN-13: 978-3-946114-54-3 (978-3946114543, 9783946114543) ISBN-10: 3-946114-54-7 (3946114547)

 
   

Die Jin-Dynastie (265–420) war eine frühe Blütezeit der chinesischen Historiographie. Zwar wurden nur wenige der damals entstandenen Chroniken und Biographiensammlungen vollständig überliefert, doch sind von ihnen genügend Fragmente erhalten, um aus ihnen Rückschlüsse auf die verschiedenen Gattungen, die innere Struktur einzelner Werke und in Einzelfällen sogar auf die Zielsetzungen ihrer Verfasser ziehen zu können. Der erste Teil des Buches bietet Einblick in die Arbeit der Palastbibliothek als der für Geschichtsschreibung zuständigen höfischen B ehörde. Mehrere ihrer Mitarbeiter waren zugleich Verfasser von Chroniken, die jedoch überwiegend nicht vom Hof in Auftrag gegeben wurden, sondern in privater Initiative entstanden. Gegenstand des zweiten Teils sind mehrere in der Jin-Zeit entstandene Chroniken. Obwohl in allen die Einheit des Reiches eine wichtige Rolle spielt, läßt sich aus ihnen zugleich eine kritische Haltung der Chronisten gegenüber der Zentralmacht und deren Politik ablesen. Deren Augenmerk liegt auf der Eigenständigkeit der großen Regionen des Reiches sowie der Gentry-Familien. So liegt es nahe, daß sie bei der Kompilation ihrer Werke zur Reichsgeschichte in starkem Maße auf biographisches Material zurückgriffen, das von deren Interessen geprägt war. Die politische Sprengkraft dieser Werke dürfte auch der Auslöser dafür gewesen sein, daß sie unter der nachfolgenden Dynastie einer rigorosen Zensur unterworfen wurden.

 
   
Inhalt:
   
          Vorbemerkung
   
1 Einführung
   
2
Die Palastbibliothek als die für Geschichtsschreibung zuständige Behörde
2.1 Die Palastbibliothek und ihre Arbeitsweise
2.1.1 Die Entwicklung der Palastbibliothek vor der Jin-Zeit
2.1.2 Die Palastbibliothek während der Jin-Zeit
2.1.3 Die Aufarbeitung der Bücher aus der Grabbibliothek von Jijun 汲郡 durch Mitarbeiter der Palastbibliothek
2.2 Die historiographischen Projekte im Rahmen der Palastbibliothek
   
3
Chronistik als Waffe im Kampf höfischer Cliquen um die Macht
3.1 Chen Shou 陳壽 und seine "Beschreibung der Drei Staaten", Sanguo zhi 三國志
3.1.1 Der Historiker Chen Shou als aktiver Hofbeamter
3.1.2 Chen Shous Sanguo zhi als Aufruf zur Einheit Chinas
3.1.3 Das Sanguo zhi als Chen Shous Kampfansage an regierungsfeindliche Cliquen
3.2 Die Ost-Jin als Zeit der annalistischen Chronistik
3.2.1 Sun Sheng 孫盛 und seine Chroniken der Wei- und der Jin-Dynastie, Weishi chunqiu 魏氏春秋 und Jin yangqiu 晉陽秋
3.2.2 Xi Zuochi 習鑿齒 und seine "Chronik der Han und Jin", Han Jin chunqiu 漢晉春秋
3.2.3 Yuan Hong 袁宏 und seine "Chronik der Späteren Han", Hou Han ji 後漢紀
   
4
Biographik als Ausdruck der Eigenständigkeit gegenüber der Zentrale
4.1 Familiäre Biographik – Von der Nachahmung zur Rolle des Vorreiters
4.1.1 Genealogien und Biographiensammlungen
4.1.2 Einzelbiographien
4.2 Regionale Biographik – Von der staatlichen Propaganda zur regionalen Selbstdarstellung
4.2.1 Die frühen Sammlungen (Spätere Han bis West-Jin)
4.2.2 Die Sammlungen der Ost-Jin
   
5 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen
   
6 Bibliographie
6.1 Ältere Werke und Sammlungen (in ostasiatischen Sprachen)
6.2 Moderne Nachschlagewerke (in chinesischer Sprache)
6.3 Sekundärliteratur (in ostasiatischen und westlichen Sprachen)