OSTASIEN Verlag | |
Kontakt | |
Reihen | |
Zeitschriften | |
Gesamtverzeichnis | |
Impressum | |
![]() |
|
Cover (PDF) | |
Buchvorstellung (PDF) | |
„Vermischte Gesänge“: Eine Studie zu Li Qiaos Gedichtzyklus |
|
Liu Wenqing Deutsche Ostasienstudien 41 |
|
Neben vielem anderen entwickelte sich in der Tang 唐-Zeit (618–906) auch das Verfassen von Enzyklopädien. Enzyklopädisch geordnetes Wissen wurde insbesondere
auch als Bildungswissen beim Verfassen der für die Beamtenlaufbahn so wichtigen Prüfungstexte benötigt.
Der Dichter Li Qiao 李嶠 (ca. 645–ca. 714) übertrug den enzyklopädischen Gedanken sogar auf die Dichtung und schrieb einen ganzen Zyklus von 120 Gedichten zu verschiedensten Themen (yongwu shi 詠物詩 bzw. zayong shi 雜詠詩), die er, zu je zehn gebündelt, auf zwölf Themenbereiche verteilte. Von diesen hat Liu Wenqing zwölf Gedichte – je eines für jede dieser Kategorien – ausgewählt, übersetzt und ausführlich kommentiert. Die besondere Art, in Gedichten literarische Anspielungen auf den jeweils bedichteten Gegenstand zu verbergen, hat die Autorin sodann mit der deutschen Tradition des Dinggedichts verglichen und dabei behutsam Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede aufgezeigt. Als Basis für ihre Untersuchung hat sie ein in Japan erhaltenes tangzeitliches Manuskript verwendet, das teilweise von der qingzeitlichen Quan Tangshi 全唐詩-Ausgabe abweicht. Außerdem hat sie sich mit frühen „Nachahmern“ von Li Qiao befasst und lässt auch die verschiedenen Stimmen der späteren Rezeption zu Wort kommen. |
|